20 km geballter Windkraft – Widerstand
…und der Wille aufzuklären!
Von Beerfelden bis Rothenberg, alles zusammen gefasst in dem Begriff „Oberzent“ fanden sich am Abend des 17. Januar 2020 ca. 120 Interessierte zu einer Informationsveranstaltung mit nachfolgendem Gedankenaustausch zusammen. Das Gebiet der Stadt Oberzent umfasst einen riesigen Flächenanteil und grenzt im Süden an Baden Württemberg. Und ebenda in Rothenberg traf man sich um Informationen „aus erster Hand“ zu bekommen. Eingeladen hatte die Bürgerinitiative https://www.gegenwind-beerfelden-rothenberg.de/
Ein echter Bürgermeister?
Ich bin noch immer begeistert von dem klaren, Fakten orientierten Vortrag des parteilosen Bürgermeisters, Herrn Christian Kehrer.
Es geht um Zuwegungen, es geht um Windkraftanlagen und es geht darum, das vermeintliche private Investoren -also Standortverkäufer – wissen, worauf sie sich einlassen. Wie auf dem Bild zufällig zu sehen, wirft das Thema Windkraft Schatten auf eine Gemeinde, die eigentlich genug andere Probleme und Entwicklungen zu lösen hätte.
Herr Kehrer hat es gut verstanden, den Spagat zwischen der Protestseite und den Windkraft Befürwortern und Betreibern klar und verständlich dar zu stellen. Auch und gerade im Hinblick auf ein anhängiges Klageverfahren der Firma JUWI Windkraft auf Wegerechtsüberlassung zeigte er sich dem Wohl der Gesamtheit seiner Bürger verschrieben.
Einschub:
Windkraftgegner können ja die Nachteile von 240 m hohen Wind-Kathedralen herunterspulen, aber ein Verweis auf hohe Entsorgungskosten sei da immer angebracht! Es sind eben die Komposit Baustoffe der Flügel (ca. 80 to. Sondermüll je Anlage) ca. 800 cbm Stahlbeton (wenigstens) mit einem sehr hohen Bewehrungsgrad im Boden…
Frank Leutz zeigt den Stand der Problematik auf
Ein weiterer, bedeutsamer Redebeitrag kam von Herrn Frank Leutz, dreigeteilt, wie er sich selbst bezeichnete, als FDP Politiker und Betreiber eines Rehazentrums und als Stadtverordneter.
Hervorzuheben in seinen Ausführungen ist der Hinweis auf die Auswirkungen von Infraschall auf körpereigene „Resonanzen“ im Bereich tief frequenter mechanischer Schwingungen, die zum Beispiel aus der Komprimierung der Luftströme am Turm des Windrads enstehen, wenn eines der drei Rotorblätter durchzieht. Es entstehen nicht hörbare Luftschwingungen, denen hohes gesundheitliches Schädigungspotential nachgesagt wird.
Der schräge Eisklotz Wurf auf Fahrbahnen, Physik again
Bis zu 600 m weit könnten Eisanlagerungen an den Rotoren fliegen, der dabei erzeugte Impuls ist sicherlich nicht empfehlenswert, selbst dann, wenn man in einem Fahrzeug sitzt. 400m Entfernung zur nächsten Fahrbahn lassen da schon fürchten.
Abbruch der Anlagen, nach erfolgter Weltrettung
Es sei der Vorsatz noch so sozial, am Ende wird abgerechnet. Herr Leutz bezifferte vermutliche Kosten, die für einen Zeitraum von 20 Jahren einfach nicht genau genug darstellbar sind.
Wo genau ist jetzt nochmal der Unterschied zwischen Atomstrom?
Diese -gewollt- unsachliche Überschrift stammt vom Verfasser des Berichts. Ursächlich stellt man eben tatsächlich fest, dass nach der Abschaltung des AKWs Phillipsburg2 mit ehemals 1,4 GW Leistung nunmehr fortwährend Atomstrom in Frankreich ( ca 1,5-5 GW) zugekauft werden muss.
Anmerkung:
Das ist übrigens im Sinne der Klimarettung, französischer Strom hat nur ein Viertel der CO2 Produktion des deutschen Wind-Kohle-Atom-Gülle Konglomkerats.
Windkraft Abenteuer mit Vera Krug
So würde ich den dritten Teil der Ausführungen beschreiben wollen. Frau Krug, nebst Gefolge vom gemeinnützigen Verein für Leben und Freiheit eV. Wald Michelbach, gab sich wirklich jede erdenkliche Mühe auf den Verlauf von Genehmigungsverfahren, Gutachtern und Widrigkeiten einzugehen. Immerhin hatte man mit fünf deplatzierten Anlagen auf dem Stillfüssel gerade genug Erfahrungen mit und über sog. Projektierer erlangt.
Danach gab es noch einen „kurzen“ Abriss zum Stand von Genehmigungsverfahren. Weißflächen, Vogelbeobachtungen und Umweltgutachten, nebst einer Serie von Schwarzstorch Bildern. Alles in allem eine sehr umfängliche Beschreibung der Problematik.
In Zweifel bin ich selbst geraten, als ich vernahm, dass keine Abbruchkostendeckung für die Verpächter der Ländereien gestellt werden würde. An dieser Stelle sei empfohlen, sich – so man sich überhaupt dieser physikalisch eher fragwürdigen Aktionen- anschließen möchte, sich zu vergewissern dass man eine selbstschuldnerische Bürgschaft einer europäischen Großbank über die 1.5 fachen (heutigen) Abbruchkosten in Händen hält, so man nicht die Müllabfuhr der Weltretter spielen möchte.
Auf Grund des eher langen Anreiseweges über 3 Höhenzüge des Odenwalds konnte ich den Ausgang der Diskussionsrunde nicht mehr verfolgen. Vielleicht teilt mir jemand seine Erinnerungen mit.
Super Berichterstattung, Dankeschön!!!